Informationen zum Bienenfresser

Seit 2002 gibt es Bienenfresserbruten in der Umgebung von Frankenthal. Inzwischen sind es mit ungefähr 30 Brutpaaren 30 % des Brutbestandes in Rheinland-Pfalz.


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Steile Wände gewünscht ... die Bienenfresser der Region Frankenthal

Der im Durchschnitt ca. 28 Zentimeter große Bienenfresser ist einer der buntesten Vögel Europas. Er ist kaum zu verwechseln: Der Bauch- und Brustbereich ist türkisfarben, Scheitel-, Nacken- und Rückenpartien sind rostbraun, die Flügel sind ebenfalls in beiden Farben gehalten, und über dem gelblichen Kinn befindet sich ein schwarzer Augenstreif. Ein weiteres Merkmal neben der exotischen Färbung ist der typische leicht gebogene, lange Schnabel und die verlängerten mittleren Schwanzfedern, die Schwanzspieße bei den Altvögeln. Jungvögeln fehlen diese Schwanzspieße.Bienenfresser brüten bei uns ausschließlich in den Klebsand-, Kies- und Sandgruben der Region und graben dort bis zu 2 Meter tiefe Brutröhren in Steilwände der Gruben.Seit 2002 brüten Bienenfresser in mehreren Gruben im der Nähe von Frankenthal. 2013 waren es nahezu 30 Brutpaare, mit wachsender Tendenz, und stellen momentan damit ca. 40% des gesamten rheinland-pfälzischen Brutbestandes dar.


Aber woher kommen sie und warum gerade jetzt?

Das weltweite Brutgebiet des Bienenfressers reicht von Nordwest Afrika und den Mittelmeerländern über Deutschland, Österreich, dem Balkan und Osteuropa sowie vom Westen Russlands bis nach Zentral- und Südwest Asien, im Süden bis nach Afghanistan und Oman. Daneben existiert auf der Südhalbkugel ein Brutvorkommen in Namibia und Südafrika.

Klimaanzeiger und Gewinner des Klimawandels

Das Brutareal des Bienenfressers weitet sich seit etwa 25 Jahren nach Norden aus und hat seit etwa den 1990er Jahren in breiter Front Deutschland erreicht. Diese Arealausweitung wird vielfach mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht und speziell mit dem Anstieg der Sommertemperaturen. Man nimmt an, dass das Nahrungsangebot, insbesondere großen Fluginsekten (z.B. Libellen), für den Bienenfresser durch die warmen Sommertemperaturen besser wird. Daher wird der Bienenfresser auch gerne als Klimaanzeiger bezeichnet.

Der Bienenfresser ist damit aber auch einer der sehr wenigen Gewinner des Klimawandels und hat mit den wärmeren Sommern den Weg zu uns in die Pfalz gefunden.

Bienenfresser brüten außerhalb von Rheinland-Pfalz vor allem in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und etwas weniger häufig, aber regelmäßig auch in Bayern, Sachsen und Nordrhein-Westfalen. Es geben Hinweise darauf, dass die Vögel vor etwa 25 Jahren aus dem Mittelmeerraum (z.B. aus Italien) zu uns fanden. Und auch heute noch haben beispielsweise Tiere in Rheinland-Pfalz Kontakt zu Artgenossen in Sachsen-Anhalt.

Die Zukunft der Frankenthaler Bienenfresser können wir mit beeinflussen

Damit sie auch weiterhin in der Region Frankenthal bleiben, sind verschiedene Punkte zu beachten:

  • Die Brutorte in den Gruben der Region Frankenthal müssen so weit wie möglich vor Störungen bewahrt werden. Dabei gilt es nicht nur aktuelle Brutorte zu schützen, sondern auch bisher nicht besiedelte Gruben, welche in der Region Frankenthal aber nur in überschaubarer Anzahl vorhanden sind.
  • Ein reiches Nahrungsangebot ist für ein erfolgreiches Brüten der Bienenfresser unumgänglich. Als reine Flugjäger jagen sie vor allem Großinsekten wie Libellen, Schmetterlinge, Bienen und Wespen. Die Anlage von Teichen und naturnahen Grünflächen und Obstwiesen ist hierfür ausschlaggebend dafür, dass Bienenfresser bei uns brüten!
  • Wir laden alle ein, Bienenfresser zu erleben, denn wenn man einmal die Attraktivität dieser Vögel erlebt hat, ist man eher noch bereit, sich für den Schutz dieser Vögel einzusetzen.

Weitere Informationen:

http://www.bienenfresser-rlp.de/


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